Im Projekt ChinCamayoq engagieren wir uns im Rahmen der Tier- und Artenschutzarbeit, Schwerpunkt Chinchilla, für den Erhalt unserer Natur und der Artenvielfalt auf der Erde, die Eindämmung der Folgen von Umweltverschmutzung und die Vermeidung von Umweltschäden.
Der Name
ChinCamayoq ist eine Wortzusammensetzung aus Chinchilla und dem Quetchua-Wort Camayoq bzw. Kamayoq. Die Camayoqs waren zur Inkazeit eine bedeutende Schicht von Amtsträgern: Bewahrer oder auch einfach jemand, der für etwas zuständig ist. Das Anliegen des Projekts wird damit bestens ausgedrückt: Wir wollen bewahren, wir wollen uns zuständig fühlen - für ein Tier und seine engste Verwandte, welche in breiten Teilen der einheimischen Bevölkerung entweder völlig aus der Erinnerung verschwunden sind oder gering geschätzt werden.
Die Ziele
Der Pelzhandel, durch wirtschaftliche Interessen vorangetrieben, hat das Wildchinchilla an den Rand des Aussterbens gebracht. Der Bestand der getöteten Tiere war über einen längeren Zeitraum bei weitem höher als die Fortpflanzungsrate der Spezies. Diese umfassende, von Menschenhand herbeigeführte Dezimierung musste so den natürlichen Sterblichkeitsfaktoren hinzuaddiert werden. Darüber hinaus hatten und haben die in der Umgebung der Chinchillakolonien lebenden Menschen kein Interesse, weder persönlicher noch wirtschaftlicher Art, die Spezies zu schützen. Ganz im Gegenteil, - einige Einheimische gingen der Jagd nach Chinchillas derart extensiv nach, dass der Begriff des Chinchilleros fast geläufiger war als der Name der Tierart selbst. Den Viskachas wurde zum Verhängnis, dass ihr Fleisch allzu beliebt und ihr weiches Fell ebenfalls begehrt ist, wenngleich auch nicht in dem extremen Maße wie im Falle des Chinchillas.
Das Projekt ChinCamayoq hat sich daher folgende Zielpunkte gesetzt:
- Information über das vom Aussterben bedrohte Chinchilla (Brevicaudata und Lanigera) und die bedrohten Viskacha-Arten
- Einbeziehung von Schülern zwecks Ausbildung zum Thema Chinchillidae und Erörterung von Hilfsmaßnahmen zum Schutz der Tiere
- Umformung der staatlichen Zuchtanlage in ein tierartgerechtes Chinchillaheim nach zoologischen Vorbild mit kleinem botanischen Garten
- zur Touristeninformation
- zur Schülerausbildung
- mit dem Fernziel, die Tiere nach gegebener Zeit in ein geschütztes Außengehege zu setzen
- Verbesserung der Lebensbedingungen der Viskachas und Eindämmung der Zerstörung ihres Lebensraumes